Die SVP Aarau-Rohr hat sich in der Vernehmlassung zur Einführung von Tagesschulen wie folgt vernehmen lassen:

Grundsätzlich begrüsst die SVP die Einführung von Tagesstrukturen. Dies scheint ein Bedürfnis der Gesellschaft zu sein. Die Zustimmung ist jedoch mit einigen Vorbehalten verbunden. Im Bericht zur Vernehmlassung ist zwar die Rede davon, dass mittels Umfragen der Bedarf ermittelt worden sei. Es geht daraus aber nicht hervor, wie die Fragestellung hierzu war, insbesondere ob eine saubere Begriffsabgrenzung zwischen Tagesschule und Hort vorgenommen worden ist. Vielen Eltern dürfte nicht klar sein, dass eine Tagesschule nach Auffassung der KSAB an fünf Tagen der Woche (mit kleinen Ausnahmen) besucht werden muss. Die Erfahrung zeigt, dass es vielen Familien ein Bedürfnis ist, ihre Kinder zumindest teilweise selbst zu betreuen. Viele dürften eher ein Angebot an einzelnen Tagen pro Woche in Anspruch nehmen wollen. Die SVP erwartet, dass hier vorab der exakte Bedarf ermittelt wird, bevor mit starren Modulen operiert wird. Zudem wäre interessant zu wissen, wie die derzeitigen privaten Anbieter von Hort-Strukturen diese Entwicklung beurteilen, zumal diese faktisch obsolet werden dürften.
Weiter ist es der SVP wichtig zu betonen, dass eine Tagesschule stets freiwillig sein muss. Es ist immer der Entscheid der Eltern, ob sie eine solche in Anspruch nehmen wollen. Wichtig ist zudem die Finanzierbarkeit sowie die bereits angesprochene Flexibilität bei der Inanspruchnahme. Für die SVP sind mit anderen Worten die folgenden Punkte zentral: Finanzierbarkeit, Flexibilität, Freiwilligkeit.

Zum Thema der Finanzierbarkeit stellt sich die Frage, ob hier ein Kostendach definiert werden müsste. Offenbar geht die KSAB davon aus, dass die Klassen der Tagesschule nicht von Anfang ausgelastet werden. Abgesehen davon, dass diesfalls unklar wäre, ob überhaupt ein ausgewiesener Bedarf besteht, muss doch sichergestellt werden, dass hier nicht grosse Defizite eingefahren werden. Es geht nicht an, dass Steuergelder für eine Tagesschule aufgewendet werden, für die offenbar kein ausreichend grosses Bedürfnis besteht. Wenn eine solche geführt wird, dann muss auch sichergestellt werden, dass die Klassen von Anfang an ausreichend gefüllt sind.

Schliesslich geht es aus dem Bericht nicht hervor, inwiefern die derzeit privaten Horte in die neue Struktur integriert werden. Es ist lediglich die Rede davon, dass die Führung von privaten Tagesstrukturen in Konkurrenz zu öffentlichen Angeboten «wenig attraktiv» sei. Insofern ist davon auszugehen, dass diese sich selber überlassen und entsprechend verschwinden dürften. Eine solche Lösung ist unbefriedigend. Immerhin waren es einst die privaten Vereine und Institutionen, welche mit innovativen Überlegungen Lösungen zur Verfügung gestellt haben. Diese einfach ihrem Schicksal resp. ihrer Überflüssigkeit zu überlassen, ist stossend.

Kommentar zur Führung von modularen Tagesstrukturen (Hort)
Hierzu kann grösstenteils auf den Kommentar zur Tagesschule verwiesen werden. Für die SVP ist allerdings nicht nachvollziehbar, warum die beiden Angebote, die nun separat ausgewiesen und geführt werden, nicht vereint werden können. Es ist ohnehin unklar, ob es wirklich viele Familien gibt, die ihre Kinder an fünf Tagen die Wochen ausserfamiliär betreuen lassen wollen. Würde man die beiden Angebote, Tagesschule und Hort, zusammenführen, könnten viel flexiblere Lösungen angeboten werden. Die Eltern könnten frei wählen, an welchen Tagen ihr Kind an der Schule betreut werden sollen, ohne auf starre Modelle angewiesen zu sein. Dies würde auch bei der Finanzierbarkeit zu Synergien führen, die genutzt werden könnten. Denn so würden nicht Betreuungspersonen von der vielleicht nicht so gut besuchten Tagesschule blockiert, währenddem im Hort eher Personalmangel herrscht (oder allenfalls auch umgekehrt). Auch aus Sicht der einzelnen Schülerinnen und Schüler dürfte eine solche Flexibilität nicht zu Nachteilen führen.

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